Unabhängig davon, ob man die aktuellen Corona Maßnahmen als verhältnismäßig oder unnütz betrachtet, möchte ich die politischen Entscheider auch einmal auf die sozialen Folgen der Corona Maßnahmen hinweisen: Menschen sind soziale Wesen, wir brauchen die Interaktion mit anderen. Wir leben in einem sozialen Gefüge mit Aktion und Reaktion. Wenn dieses jetzt durch die Maßnahmen zur Eindämmung von Corona derart zurückgefahren wird, dann leiden die Erwachsenen. Für Kinder aber können diese Schäden irreparable seelische Folgen haben. Ich habe selbst gesehen, wie Kinder Angst vor „Corona“ haben weil ihnen erzählt wurde, dass sie durch ihr Spielen mit anderen Kindern verantwortlich sind, wenn Großmutter stirbt. Dies hat zur Folge dass eine Generation heranwächst, die es als unnatürlich und gefährlich betrachten miteinander zu toben und sich zu balgen. Kinder brauchen aber den Kontakt zu anderen Kindern noch mehr als Erwachsene und das nicht nur im Kindergarten. Wenn Kinder nicht mehr singen dürfen, wenn es keine Stuhlkreise mehr gibt, nicht mehr spielen dürfen, wenn jeder nur noch einzeln im kalten Zimmer sitzen darf, so wird das Spätfolgen haben, die man jetzt noch nicht überschauen kann. Wir müssen alles tun, um das Corona Virus einzudämmen aber wir müssen auch die sozialen Aspekte des „Menschseins“ betrachten. Was mich zum Beispiel ärgert ist, dass im Sommer wertvolle Zeit verstrichen ist, um alle Vorkehrungen für Corona im Winter zu treffen. Das heißt, dass massiv medizinisches Notfallpersonal bereitsteht, dass Lüftungen eingebaut werden, dass Klassen kleiner sind und auch dass Gewerbetreibende entlastet werden. Es wird eine Zeit nach Corona geben, aber jetzt müssen wir darauf achten, dass wir auch danach noch wissen, was es heißt, Mensch zu sein und nicht soziale Zombies.

Gez: Marco Altinger, FDP Kreis- Gemeinderat, 84079 Unterlenghart