Kreisrat Altinger: Kurzarbeitergeld ist keine dauerhafte Lösung!
Derzeit wird politisch wieder diskutiert, das Ende des Jahres
auslaufende Kurzarbeitergeld zu verlängern und sogar zu erhöhen. Das
Kurzarbeitergeld war und ist ein richtiges Instrument, um kurzzeitige
konjunkturelle Einbrüche zu kompensieren und die Menschen nicht in die
Arbeitslosigkeit fallen zu lassen. Dafür hat es sich auch bewährt.
Es ist aber kein Dauerinstrument wie jetzt von manchen gefordert wird. Ich sehe mehrere Gefahren,
wenn man jetzt wieder nach dem Staat ruft. Erstens sind auch die
finanziellen Mittel des Staates nicht unendlich. Es wird ein böses
Erwachen geben, wenn irgendwann klar wird, dass wir kommenden
Generationen Billionen an Schulden aufgrund der Corona Krise
hinterlassen und die internationale Wirtschaft nicht wieder anspringt.
Zweitens besteht die Gefahr von Mitnahmeffekten: Wenn man das
Kurzarbeitergeld zu attraktiv gestaltet, könnten manche Unternehmen
versucht sein, dies zu nutzen. Auch wenn gar kein betrieblicher Bedarf
seitens des Unternehmens besteht.
Ferner stellt sich auch die
Gerechtigkeitsfrage im Vergleich mit „regulären“ Arbeitslosen. Wenn de
facto beide Geldzahlungen parallel existieren. Das Arbeitslosengeld ist
begrenzt auf 1875 Euro bzw. den Arbeitslosengeld 2 Satz, das
Kurzarbeitergeld orientiert sich jedoch am Lohn und kann daher diese
Summe überschreiten.
In Summe ist das Kurzarbeitergeld vom Wesen
her nicht auf Dauer ausgelegt und sollte auch nicht als Parallelleistung
zum ALG I gelten. Wenn die Unternehmen tatsächlich ihre Mitarbeiter
nicht mehr halten können, dann muss man sagen, dass dafür eben das ALG 1
gedacht ist.
Deshalb mein Fazit ganz klar: Ein politisch gewolltes
verstecken von eigentlich Arbeitslosen auf Kosten unserer zukünftigen
Gesellschaft kann und darf nicht die Lösung des Problems sein.
gez.: Marco Altinger, FDP Kreisrat Landshut und Gemeinderat Bruckberg