Spahn schürt Angst, wenn er vor einer zweiten Corona Welle warnt. Denn ich sage, Corona ist allgegenwärtig und nicht nur in Wellen bei uns. Und wenn er insbesondere vom Herbst spricht, dann ist dies generell die Zeit der Grippewellen. Insbesondere Kindertagesstätten sind hier jetzt schon und noch mehr im Herbst betroffen. Die Kindergärten und Kindertagesstätten in Bayern wurden von der Staatsregierung angewiesen, dass Kinder bereits bei kleinsten Anzeichen von Krankheiten nicht in Kinderbetreuungseinrichtungen dürfen.
Ich halte diese pauschale Anordnung für unverhältnismäßig und auch nicht geeignet, Corona einzudämmen.
Kinder haben nun mal ab und zu „Rotznasen“, dies ist auch wichtig, da nur im Umgang mit anderen Kindern und kleineren Infekten das Immunsystem gestärkt wird. Die Kinder entwickeln wichtige Abwehrstoffe in dieser Zeit. Wenn man Kinder jetzt komplett „keimfrei“ hält, dann fehlt diese wichtige Entwicklung. Bezgl. Corona ist es ja auch so, dass eine laufende Nase nicht ein Symptom einer Corona Erkrankung ist und manche erkrankte gar keine Symptome haben. Diese Anordnung ist daher auch nicht geeignet, Corona aufzuhalten.
Ganz wichtig ist der Aspekt, dass viele Eltern darauf angewiesen sind, dass ihre Kinder in die Betreuung gehen, weil sie in die Arbeit müssen. Es kann nicht sein, dass Biergärten und Ballermann wieder öffnen, während Eltern, die jetzt über drei Monate Lockdown ertragen haben, die Leidtragenden sind. Für Kinder ist es auch wichtig, dass sie die Deutsche Sprache erlernen, gerade Kinder aus ausländischen Haushalten sind darauf angewiesen, dass sie gutes Deutsch in den Einrichtungen lernen. Dies ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Schulstart. Auch hat sich gezeigt, dass Verwahrlosung und Missbrauch leider zunehmen, wenn die Kindertageseinrichtungen nicht besucht werden können. Die soziale Kontrolle fehlt.
In Summe muss die Staatsregierung diese strikte Anweisung dringend ändern. Sonst wird das ein Gericht tun – und bisher hat die CSU noch vor jedem Gericht mit ihrer unverhältnismäßigen Politik verloren.
gez. Marco Altinger, FDP Kreisrat Landshut, 84079 Unterlenghart